Recycling von Altreifen

Die stoffliche Verwertung von Altreifen

In Deutschland fallen jährlich rund 600.000 t Altreifen zur Entsorgung an. Das Materialaufkommen ist seit Jahren stabil und gilt als Wertstoff. Bei einem Wärmeinhalt von 9 KWh/kg sind Altreifen ein besserer Brennstoff als Steinkohle. Bei der Verbrennung bei einer Temperatur von ca. 1000° C zur Energiegewinnung beispielsweise zur Stromerzeugung oder in Drehrohröfen zur Zementherstellung erfolgt die Wärmegewinnung ohne Freisetzung von Schadstoffen. Eine Emission von Kohlendioxid ist dabei allerdings unvermeidbar. Wesentliche Bestandteile von Reifen sind Kautschuk, Ruß, Schwefel, Zinkoxid, Stahl und Nylon.

Bei der stofflichen Verwertung werden die Altreifen zu Granulat gemahlen und beispielsweise als Bodenmaterial in Sportanlagen mit verwendet.

Bei der Pyrolyse werden aus der geplanten Anlage als Endprodukte Pyrolyseöl (38 % ) , Pyrolysegas (20%) , Pyrolysekoks ( 30 % ) und Eisenschrott ( 12% ) erwartet. Auf eine Stromerzeugung wird verzichtet, was für das Genehmigungsverfahren wichtig ist.

Der Anbieterkreis kompetenter Unternehmen mit zertifiziertem Fertigungsprogramm in Deutschland für Pyrolyseanlagen zur stofflichen Verwertung von Altreifen lässt den Schluss zu , dass für die Umsetzung des Projektes einer Pyrolyseanlage auf dem Standort eines Altreifenentsorgers in Schleswig-Holstein die technischen Voraussetzungen gegeben sind.

Die restriktive Politik in Deutschland bezüglich der Verbrennung von Kohlenstoff und Freisetzung von Kohlendioxid verstärkt den Trend zur stofflichen Wiederverwertung aus Abfallströmen. Wegen des hohen Kohlenstoffgehaltes von Reifen gilt dies in besonderem Maße für Behandlung und Verwertung von Altreifen. Die bisher bevorzugte Entsorgung von Altreifen durch Verbrennung oder Mitverbrennung in Feuerungsanlagen wird zukünftig kein gangbarer Weg der Entsorgung von Altreifen bleiben. Damit gewinnen die Verfahren zur stofflichen Verwertung große Bedeutung in der Abfallwirtschaft.

Das Aufkommen von Altreifen in einer Größenordnung von 600.000 t/a wird sich auch bei Veränderungen der Mobilitätskonzepte in Deutschland auch auf lange Sicht nicht signifikant verändern, so dass ein stabiler Markt für die Wiederverwertung der Wertstoffe aus dem Recycling von Altreifen zu erwarten ist. Dafür erweist sich die Pyrolyse als vorrangig geeignete Technik.

Die Rechtslage für Bau und Betrieb von Abfallverwertungsanlagen, die nicht auf die Verbrennung kohlenstoffhaltiger Abfälle gerichtet ist, bietet hohe Rechtssicherheit mit einem unbedingten Anspruch auf Genehmigung, sofern die von den Genehmigungsbehörden geforderten Voraussetzung vom Antragsteller erfüllt werden. Genehmigte Standorte für Abfallsammelstellen in Industriegebieten bieten sich aus logistischen und genehmigungsrechtlichen Gründen vorzugsweise für die Umsetzung von Altreifenpyrolyseanlagen an.

Der Stand der Technik, über den kompetente, zertifizierte Unternehmen in Deutschland durch Referenzen nachweislich verfügen, bietet Gewähr für die technische Umsetzung genehmigungsfähiger Anlagenprojekte zur Pyrolyse von Altreifen in einem angemessenen Zeitrahmen. Die Zahl der Bieter stellt sicher, dass erforderliche Vergaben von Lieferungen und Leistungen im Wettbewerb erfolgen können, so dass marktgerechte Preise zu erwarten sind.

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