Rumänien
Die Wirtschaft Rumäniens erzielte 2017 ein nominales Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 204,9 Mrd. US-Dollar
In den traditionell dominierenden Industriezweigen Maschinenbau, Metallurgie, Chemie, Ölindustrie und Petrochemie vollzieht sich seit einigen Jahren ein Strukturwandel. Rumäniens Industrie befindet sich inzwischen eindeutig auf dem Weg zu technisch anspruchsvolleren Produkten. Der hinsichtlich der Zahl der Beschäftigten (350.000) bedeutendste Sektor der Textil- und Bekleidungsindustrie, der rund ein Viertel der rumänischen Exporte generiert, ist angesichts zunehmender Konkurrenz auf den internationalen Märkten (China, Indien, Vietnam) dabei, sich aus dem Billiglohnsegment zu lösen und in anspruchsvollere Textilsektoren vorzudringen. Im Bereich des Maschinenbaus sind die Bereiche Ausrüstungen und Anlagen, Schiffbau und Kraftfahrzeuge wettbewerbsfähig und zukunftsträchtig. Vor allem die Kfz- und Kfz-Zulieferindustrie gilt inzwischen als Schwerpunkt für die Entwicklung der modernen Industrielandschaft. Besonders erfolgreich entwickelt sich aufgrund der Verfügbarkeit hochqualifizierter rumänischer Fachkräfte der Bereich IT-Technologien und Software. Einen regelrechten Boom verzeichneten vor allem in den Jahren 2006-2008 Bau- und Baustoffindustrie, deren Wachstumsraten weit über dem allgemeinen Wirtschaftswachstum lagen – eine Entwicklung, die sich durch den zunehmenden Wohlstand der breiten Bevölkerung trotz insgesamt sinkender Bevölkerung erklärt. Zunehmend wächst die Bedeutung Rumäniens als Standort für Kfz-Zulieferer. Besonders dynamisch dürften sich insbesondere die Bereiche Umweltsektor (Beseitigung von Altlasten), Technologiesektor, vor allem die IT-Branche, Telekommunikation und der Energiebereich entwickeln.
Die größten Anteile am Export halten Industriegüter wie Textilien, Leder, Holz, landwirtschaftliche Produkte, Düngemittel, mechanische und elektrotechnische Geräte sowie Maschinen. In der Landwirtschaft werden unter anderem Sonnenblumen, Weizen, Flachs, Sojabohnen, Reis, Wein (siehe: Weinbau in Rumänien) sowie Obst angebaut.
Tourismus
Der Tourismus spielt in Rumänien eine große Rolle. 2015 erwirtschaftete der Tourismus 8,3 Milliarden Dollar, 3,4 % mehr als 2014. Die Zahl der Gäste betrug 17,6 Millionen (davon 9,3 Mio. aus dem Ausland), was einem Zuwachs von 15,5 % entsprach. Die Zahl der Touristen hat sich damit seit Beginn des 21. Jahrhunderts kontinuierlich gesteigert. Die meisten ausländischen Touristen kamen 2015 aus Moldawien, Ungarn, Bulgarien, der Ukraine und Deutschland.
Industrie
Die Industrie und auch die meisten Dienstleistungsfirmen konzentrieren sich vor allem im Großraum Bukarest. Die Industrie des Landes trug 2014 mit etwa 33,2 %[7] zum BIP bei und beschäftigte ungefähr 28,9 %[13] aller Arbeitnehmer, während der Dienstleistungssektor mit 64,4 %[7] den größten Anteil zum BIP beitrug und mit 42,8 %[13] die meisten Arbeitnehmer beschäftigte.
Die gemessen an ihrem Umsatz wichtigsten Zweige des produzierenden Gewerbes in Rumänien sind die Lebensmittel- und die Metall-verarbeitende Industrie sowie das Druck- und Verlagswesen, der Maschinenbau und die Produktion von Elektronikartikeln und Maschinen (vor allem Dieselmotoren für Schiffe und Lokomotiven). Von Bedeutung sind weiterhin die Eisenindustrie, der Schiffbau, das Brauwesen, die Textil- und Bekleidungsindustrie, die Produktion von Zement sowie die Herstellung von chemischen Erzeugnissen und Arzneimitteln. Darüber hinaus werden Keramikgegenstände, Porzellan, Öfen, Fahrräder und Papier hergestellt. Die Wirtschaftsentwicklung ist stark vom Export und damit von der Weltkonjunktur abhängig. Dominierender Sektor war die Leichtindustrie, man exportierte Haushaltsgeräte, Spielzeug, Elektronikartikel und Textilien.
Börse
Unternehmen wenden sich an Kapitalmärkte, um Gelder zu beschaffen, die der Finanzierung von Fabrik- und Bürogebäuden usw., der Durchführung von Forschung und Entwicklung sowie einer Vielzahl anderer wichtiger Aktivitäten dienen sollen. Ein großer Teil des Geldes kommt von wichtigen Institutionen wie den Rentenversicherungen, Versicherungsgesellschaften, Banken, Stiftungen, Hochschulen und Universitäten. Zunehmend kommt es auch von Einzelpersonen. Heute sind zirka 52 Prozent der Haushalte in Besitz von Aktien, während es 1989 nur 32 Prozent waren.
Die Börse und andere Kapitalmärkte verdanken ihren Erfolg einerseits v. a. der IT-Industrie (Neuer Markt), sind aber auch von Tradition und Vertrauen abhängig. Es gibt Tausende von Aktien, aber die Wertpapiere der größten, bekanntesten und am meisten gehandelten Unternehmen werden generell an der Bukarester Börse (BVB) notiert. Die meisten der gehandelten Aktien und Wertpapiere werden am Romanian Association of Securities Dealers Automated Quotation System (Rasdaq) gehandelt, einem elektronischen Kommunikationsnetz der Aktien- und Wertpapierhändler, das 2005 von der BVB übernommen wurde. Ein unvorhergesehener Aufschwung am Aktienmarkt verbunden mit einfacherer Anlage in Aktien führte in den neunziger Jahren zu einer drastischen Zunahme der öffentlichen Beteiligung an den Wertpapiermärkten. Das jährliche Handelsvolumen an der Bukarester Börse schnellte von 40 Millionen Aktien 1990 auf 900 Millionen Aktien 1998 empor.
Absicherungs- und Refinanzierungsmöglichkeiten
Gemäss dem Länderrating, welche durch die OECD veröffentlicht wird, sind Absicherungs- und Refinanzierungsmöglichkeiten gegeben.